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#sugarfree – Ein zweifelhafter Trend geht um die Welt

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In letzter Zeit geht ein neuer Trend unter dem Tag #sugarfree um die Welt. An vielen Stellen im Netz und in den entsprechenden Zeitschriften wird angepriesen, wie rein durch den Verzicht auf Zucker alles besser wird.

Ohne Zucker besser aussehen“, “Ohne Zucker gesünder leben“, und so weiter, und so fort bekommt man zu lesen.

Was ich von diesem neuen Trend halte und warum ich davon abrate, erkläre ich in diesem Artikel.

#sugarfree – Alter Wein in neuen Schläuchen

Eigentlich ist dieses Konzept doch gar nicht so neu! Auch bei der Slow Carb Ernährung wird auf Zucker verzichtet und von den damit verbundenen Vorteilen profitiert. Und ja, das funktioniert auch tatsächlich wunderbar.

Allerdings halte ich diesen Trend trotzdem für irreführend. Und eine Gefahr für Deine Erfolge beim Abnehmen ist er auch.

Es stimmt zwar, dass es sicher nicht schadet, auf Schokoriegel und Limonade zu verzichten. Aber eigentlich geht dieser Trend an der einen Stelle zu weit und an der anderen nicht weit genug. Keine Sorge, die Erklärung auf diese Aussage folgt – also einfach weiterlesen ;-).

Das Problem mit der zuckerfreien Ernährung

Grundsätzlich ist es nicht nötig, Zucker zusätzlich zur normalen Ernährung zu sich zu nehmen. Der Körper bekommt seine Energie auch aus zuckerfreier Nahrung. Es ist sogar so, dass man, wenn man konsequent über einen längeren Zeitraum ein Zuckerdefizit erzeugt, den Körper dazu bringen kann, von Kohlenhydratverbrennung auf Fettverbrennung umzustellen. Der Körper greift dann direkt auf die Fettdepots zu, um sich am Laufen zu halten. Das nennt man dann Ketose. In der Ketose schmelzen die Fettdepots dann auch tatsächlich noch schneller.

Klingt soweit alles prima, oder? Allerdings gibt es da zwei Probleme in Zusammenhang mit dem #sugarfree-Trend:

  1. Es reicht für den Übergang in die Ketose nicht aus, einfach nur auf Zucker zu verzichten. Dadurch reduziert man zwar die zu sich genommene Energie, aber ein Kohlenhydratdefizit wird dadurch noch lange nicht erzeugt. Und wenn man schon dauerhaft auf Schokolade, süße Brotaufstriche und das kühle Bier an einem heißen Sommertag verzichtet, will man doch wenigstens Resultate, oder? Also Ketose! Aber dafür muss man dann auf jegliche Kohlenhydrate verzichten, um das zuvor erwähnte Kohlenhydratdefizit zu erzeugen. Und das führt dann dauerhaft durchaus zu einer starken Einschränkung im Alltag. Die Sorgfalt bei der Auswahl von Lebensmitteln muss viel größer sein als bei Slow Carb, wenn man auf Ketose abzielt. Einmal zu viele Kohlenhydrate gegessen, und das war’s dann wieder mit dem Kohlenhydratdefizit. Anders bei Slow Carb. Hier wird nicht auf Ketose gesetzt, sondern auf eine Regulierung des Insulinspiegels und eine für den Körper stressfreie Ernährung ohne Heißhunger und mit einer Garantie auf langfristige Resultate. Genau deshalb geht man bei Slow Carb auch einen anderen Weg und verzichtet nur auf die schlechten, also schnellverdaulichen, Kohlenhydrate.
  2. Ein kompletter Zuckerverzicht fühlt sich an, als würde man ständig Diät machen und ist daher dauerhaft mit dem Gefühl verbunden, verzichten zu müssen. Die Aussichten, bei dieser Art der Ernährung über einen längeren Zeitraum konsequent zu bleiben und dann auch dauerhaft Erfolg zu haben, sind sehr gering. Es ist einfach schwierig, sich langfristig auf eine Ernährung einzulassen, bei der man nie wieder die heißgeliebten Schokoriegel oder den ein oder anderen Schluck Limonade zu sich nehmen darf. Da ist der Rückfall und der damit verbundene Jojo-Effekt vorprogrammiert. Aus diesem Grund gibt es bei Slow Carb den Cheatday. Man hat nicht das Gefühl des kompletten Verzichts sondern man kann sich jede Woche auf einen Tag freuen, an dem wirklich alles erlaubt ist. Und zusätzlich wird durch den Cheatday auch noch der Stoffwechsel angekurbelt, was den Verbrennungsturbo einschaltet und das persönliche Energielevel hoch hält. 

    Aus meiner Sicht ist eine Ernährung nach dem #sugarfree-Trend (also der reine Verzicht auf Zucker), ineffizient und eine unnötige Quälerei mit vorprogrammiertem Jojo-Effekt.

Bitte versteht mich nicht falsch! Ich möchte eine zuckerfreie Ernährung hier nicht schlecht reden. Es hat auf jeden Fall gesundheitliche Vorteile, auf Zucker zu verzichten. Aber ich halte diesen Trend aus den oben genannten Gründen für gefährlich und irreführend. Da ist mir persönlich eine angenehme Art des Abnehmens und gesund Lebens, wie es Slow Carb ist, doch erheblich lieber. Und bewährt hat sich diese Art der Ernährung für mich auf alle Fälle.

Wie ist Deine Meinung zu diesem Thema?

Was denkst Du über den #sugarfree-Trend? Hast Du vielleicht selbst bereits Erfahrungen damit gesammelt? Ich würde mich über Kommentare und eine rege Diskussion freuen.

Schöne Grüße
Christian

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